Buch MK - page 69

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Pakete in die DDR
Mit welchem Aufwand ich viele Jahre Pakete zu unseren
Verwandten in die ehemalige DDR geschickt habe, kann man
nicht beschreiben. Von unserer ganzen Verwandschaft und
Bekanntschaft sammelte ich Bekleidung. An Porto allein gab
ich nachgerechnet ca. 3000,-- DM aus in den ganzen Jahren.
Schlimmer war es noch, was es Aufwand und Arbeit kostete, so
ein Paket zu verschicken. Man mußte bei der Kleidung jeden
Artikel beschreiben z.B.:
1 Mantel – Farbe braun – Qualität Wolle
1 Hemd – Farbe gestreift – Qualität Baumwolle
Dann mußte man beim Gesundheitsamt alles desinfektieren
lassen. Das war aber nur Mache, ich ging mit dem Schein und
holte den Stempel dann spritzte ich Sagrotan auf die Sachen,
dass es nach Desinfektion roch.
Dann mussten die Schokolade für Kinder in Plastikbeutel und
der Bohnenkaffee extra verpackt werden. Kosmetikartikel
waren nicht erlaubt, manchmal kam daher ein Paket zurück mit
dem Vermerk „nicht vorschriftsmäßig“. Das Gewicht durfte
nicht über 6 Kilo sein. Ein paar Gramm zuviel, schon kam es
zurück. Auf der Post bei uns warnten sie schon.
Einmal habe ich die Schnur nicht mitgewogen und mußte das
Paket aufmachen und etwas herausnehmen, wenn ich das Paket
nicht zurück haben will, sagte mir die Negele Juli. Ich durfte
das bei ihr auf der Post erledigen. Weihnachten waren es
manchmal an die 10 Pakete.
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