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Wie ich mit 15 Jahren
zu einem Fotoapparat kam
Unser Nachbar Alfons Rohrmoser und Georg Münzenrieder
waren die ersten im Dorf, die einen Fotoapparat hatten - ein
Stativ mit schwarzem Tuch darüber. Später hatte Alfons
Rohrmoser einen richtigen Fotoapparat. Das war für mich
damals sehr schön. Wenn ich mal etwas verdienen werde,
wollte ich mir auch einen kaufen. Schon im 1. Lehrjahr sparte
ich eisern dafür. Bei 1,00 DM Wochenlohn konnte ich mir
dann eine Fotobox mit Film für 5 DM ersparen und kaufen. Ich
fotografierte hauptsächlich Kinder. Von meiner Schwester
hatten wir die Tochter Inge im Haus, die so alt war wie Werner
Rohrmoser.
Die beiden waren daher meine Fotomodelle. Trotz Geldnot
machte ich viele Aufnahmen Meine Box hatte ich jahrelang. Im
Arbeitsdienst und in München bei den Siemenswerken konnte
ich viele Erinnerungen festhalten.
Als ich heiratete kaufte später mein Mann einen Fotoapparat,
sogar einen mit Blitzlicht. Er machte hauptsächlich Dias und
wir hatten nun selbst Kinder zum Fotografieren. Ich tat es gerne
und schaue sie auch oft an. Jetzt sind sie besonders für mein
Buch sehr wertvoll.