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27. April 1945
An diesem Tag marschierten die Amerikaner ein. Wir hörten
schon stundenlang Schiessereien. Die heutige Bundesstrasse 17
war an den Straßenrändern voller Soldaten. Diese wussten
nicht wie es weiter gehen soll. Sie warteten schon einige Tage.
Zu unserem Haus kamen einige Soldaten und flüchteten dem
Wald zu. Wir gaben
ihnen zivile Kleidung.
Dann kamen welche
und sagten, soeben sind
die Amerikaner ein-
getroffen und es gibt
viele Verwundete. Die
Soldaten schliefen im
Straßengraben
als
plötzlich die Panzer
kamen.
Als
sie
aufsprangen
fühlten
sich die Amerikaner
bedroht und schossen.
Meine Schwester Fanny
und
noch
eine
Schwester kamen von
der Kaserne Altenstadt
in Schwesterntracht und
einer Rotkreuz-binde
am Arm. Sie liefen zu den vielen Verwundeten. Es muss ein
schlimmer Anblick gewesen sein. Fanny berichtete einmal in
einem Zeitungsartikel darüber.