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Die Schulzeit
Wir Kinder wurden ca. 1933 in der Schule unterrichtet.
Besonders damals über Hitler, was er alles für das Volk tut.
Arbeitslosigkeit mit Bau von Autobahnen und auch
Arbeitsdienst von Burschen, die bald zum Militär kamen. Auch
etwas später wurden Frauen zum Arbeitsdienst verpflichtet
wozu auch ich 1942 dann kam. In der Schulzeit wurde man zu
den Jungmädchen verpflichtet – später BDM.
1933 gab es bereits die ersten Radios. Bürgermeister Ritter und
Höldrich Matthäus hatten welche. Wir mussten dort den Reden
von Hitler zuhören. Bei Höldrich stellte man das Radio ans
Fenster und wir saßen beim Hirschauer im Hof. Beim Ritter
durften wir in die Wohnung.
Einmal fragte man mich daheim, es war Besuch da, was Hitler
gesprochen hat. Da überlegte ich nicht lange und sagte spontan,
ich weiß nur, dass er gehustet hat. Da lachte man jahrelang
darüber, es war mir sehr peinlich. Es war Pflicht die Reden
anzuhören, denn man fragte am nächsten Tag in der Schule.
Auch bei Rohrmoser Vevi konnte man hören, sie hatte doch
auch als erste Radio und Fernseh. Viele waren begeistert von
Hitler weil er die Arbeitslosigkeit abbaute. Aber bald musste
man Vorsicht walten lassen. Man hörte schon, dass es ein KZ
gibt für Gegner. Aber auf dem Land war es nicht so gefährlich
Bürgermeister Ritter warnte die Leute, wenn ihm etwas zu
Ohren kam.
Meine Schwester Fanny und ich hatten schon eine Uniform.
Eine Kletterweste, Krawatte mit Knoten und Tellermütze mit