Buch MK - page 36

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Mein Mann Walter
Mein Mann lernte Bäcker. Das hatte zwei Gründe: Erstens
bekam er keine Lehrstelle als Schlosser die er gerne gehabt
hätte, und zweitens wollte ihn seine Stiefmutter los haben. Er
kam dann ziemlich weit fort und kam auch nie mehr nach
Hause zurück, hatte eine harte Jugendzeit.
Nach der Lehre ging er freiwillig zum Arbeitsdienst und wurde
dann Berufs-Soldat. Beim Militär konnte er noch eine Lehre als
Schlosser machen. Er war auch schon in Polen – Frankreich –
Russland als Soldat eingesetzt. Nach dem Krieg konnte er nicht
mehr in seine Heimat Schlesien zurück. Als Berufssoldat, er
war Wachtmeister (Feldwebel) mit EK 1, wäre es ihm bei den
Russen nicht gut ergangen.
Gleich bald nach Kriegsende heirateten wir. Ich hatte ihn auf
einem Lehrgang in Altenstadt kennengelernt. Die Kaserne war
nun mit Amerikanern besetzt, dort konnte er als Lastkraftfahrer
anfangen. Er hatte bei der Wehrmacht sämtliche Führerscheine
gemacht. Als in Altenstadt die Amis abzogen fing er am Lech
bei den „Bayrischen Wasserkraft-Werken“ an. Das ging eine
Zeit, dann brauchte man nicht mehr viel Arbeiter. Nun suchte
man Busfahrer und er machte die Prüfung und fing bei den
Enzian Reisen an. Auch bei Omnibus Jehle war er einige Zeit.
Dann wurde der Schulverband gegründet. Bürgermeister Moser
suchte dringend einen Busfahrer. Mein Mann musste dann viele
Jahre Epfach – Apfeldorf – Birkland fahren. Das war
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