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Leben mit der Familie
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Von 1945-1958 lebten wir alle zusammen in einem Haus.
Mein Mann und ich hatten zwei kleine Zimmer zur Verfügung.
9 Monate später traf Walter, das 1.Kind ein. Es wurde nun eng.
Fanni mit Inge waren ausgezogen und hatten im Dorf eine
Wohnung. Es gab keine Heizung, nicht mal eine Waschküche
hatten wir. Die ganze Wäsche mußte man am Herd auskochen.
Oben, wo wir wohnten, war noch kein Wasser. Wir legten
später Leitung und Abfluss. Das Wasser hochtragen war schon
sehr mühselig. Baden konnten wir nur alle 14 Tage. Aber das
Baby Walter musste jeden Tag gebadet werden und es mussten
auch jeden Tag die Windeln gewaschen werden.
Bei den Kindern Heinz und Gitti war es dasselbe. Ich hatte
schon Rheuma von dem vielen Wasser. Als der Nachzügler
Klaus 1962 kam, bekam ich die erste Waschmaschine. Bad und
Spülklosett hatten wir nun auch, das war für uns der Luxus pur.
Meine Eltern konnten 1958 die Goldene Hochzeit feiern.
Bei meiner Mutter fingen ein Jahr später Magenbeschwerden
an. Sie lag ab Januar 1959 krank im Bett. Der Arzt sagte man
kann nichts mehr machen. Mutter sah ihr Ende kommen. In der
Karwoche meinte sie „Ich muß noch den Kreuzweg zu Ende
gehen“. Ostern will ich euch das Sterben nicht antun.
Sie starb am Dienstag früh nach Ostern.
Zu ihrer Freundin der Noll-Mutter sagte sie an Ostern, bete das
du nicht so lange krank bist wie ich, wer würde dich denn
pflegen. Beim Sterbe-Rosenkranz meiner Mutter bekam dann