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Tisch. Die Wurst, die manchmal ein Metzger brachte, wenn er
ein Stück Vieh holte, verspeisten aber sie selbst. Auch Fleisch
gab es für uns nicht zu Essen.
Ich mußte sogar in
den Ferien, beim
Kühe hüten, nachts
dort bleiben. Da
hatte
ich
so
Heimweh
und
weinte
immer.
Beim Kühe hüten
hatte ich auch
Angst, daß sie in
den Lech stürzten, denn es ging sehr steil hinunter. Damals gab
es dort unten noch kein einziges Haus. Erst später unterm
Krieg, baute die BAWAG das Stauwerk.
Der Onkel starb 1939 an einem Herzschlag. Ich war in der
Lehre und wollte nach Schongau fahren, in der eisigen Kälte im
Januar. Man schickte mich zum Pfeiffer Luggi, der war
Leichenwärter und dem mußte man Bescheid geben. Es gab
damals viel Eis und Schnee, kein Weg war zu sehen. Mit
Pferdegespann und Schlitten fuhr man die Leiche hoch ins
Dorf. Ich hatte nur einfache Lederschuhe an und habe mir
damals meine Zehen erfroren.
Meine Tante mußte den Hof verpachten, sie versuchte dann
immer wieder von der Verwandschaft jemanden zu finden, der
den Hof übernehmen sollte, was ihr jedoch nicht gelang. Dann
baute später die BAWAG noch ein Dreifamilienhaus. Man war
dann zwar nicht mehr so einsam, trotzdem habe ich mich aber
dort nie wohlgefühlt. Der jetzige Besitzer ist Egon Stöckle, ein
Künstler der Skulpturen erstellt.