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Leben mit Schwester Toni
von 1994 – 2000
Toni kam 1994 im Februar zu mir auf Besuch mit Herrn und
Frau Fritsche aus Tübingen. Herr Fritsche ist Architekt und
wollte Kirchen besichtigen. Wir fuhren mit ihm zur
Wieskirche, Rottenbuch auch nach Landsberg zu zwei Kirchen.
Wir parkten in einer Tiefgarage und als wir zurückkamen
stolperte Toni und brach sich dabei den Oberschenkel. Sie kam
daraufhin in Landsberg ins Krankenhaus und anschliesend nach
Krumbad in die Reha. Ich besuchte sie oft und versorgte sie in
Landsberg und blieb auch bei ihr ein paar Tage in Krumbad.
Sie wäre dann anschließend nach Tübingen ins Altersheim und
war auch dort schon angemeldet. Da sagte ich zu ihr „Komm
doch erst mal zu mir wenn Du willst. In das Altenheim kannst
du immer noch gehen, wenn es dir bei mir nicht gefällt oder
wenn ich es nicht mehr machen kann“.
Es wurden 5 ½ Jahre daraus, dann wurde ich sehr krank. Ich
hatte einen Zusammenbruch und kam nach Bad Kohlgrub zur
Kur und von dort ins Krankenhaus nach Murnau.
Toni war in der Zeit bei Schwester Fanny. Nun schauten meine
Kinder eiligst um einen Heimplatz. Das war gar nicht so leicht
auf die Schnelle. Ich hatte sie aber schon vorsorglich in
Schongau angemeldet, weil ich nicht wußte ob ich es noch
lange schaffe sie zu betreuen. Nach Tübingen ins Altenheim
wollte sie nicht mehr, da dort alle ihre Freundinnen und
Bekannten bereits verstorben sind.